Wer Eigentümer eines Hauses ist, hat eine klare Rechtsposition. Sowohl das Grundstück als auch das Haus, mit dem es bebaut ist, stehen im Eigentum des Hausherren. Bei der Beurteilung einer Wohnanlage ist die Definition dieser Rechtspositionen schwieriger, denn im Grundstücksrecht ist der juristischen Definition nach die Immobilie untrennbar mit dem entsprechenden Grundstück verbunden.
Erst die Schaffung des Wohnungseigentumsrechts durch das Wohnungseigentumsgesetz (WEG) ermöglicht es den Bewohnern von Wohnanlagen, Eigentumsrechte an ihren Wohnungen zu erwerben. Im Rahmen des Wohnungseigentumsgesetzes gibt es die Begriffe Sondereigentum, Teileigentum, Miteigentum und Gemeinschaftseigentum.
Welche Aufgaben gibt es für den Anwalt WEG Recht?
Im Verhältnis von Wohnungseigentümern untereinander oder im Streit mit der Verwaltung der Wohnungsanlage gibt es ein großes Betätigungsfeld für den Anwalt WEG Recht.
In der Teilungserklärung sind die einzelnen Eigentumsanteile, wie im ersten Absatz erwähnt, rechtlich festgelegt. Der Fachanwalt ist oft mit dem Aufstellen der Teilungserklärung beauftragt und vertritt einzelne Wohnungseigentümer bei Streitigkeiten über den Inhalt der Sachverhalte in der Teilungserklärung.
Einmal im Jahr findet eine Eigentümerversammlung statt, zu der alle Wohnungseigentümer geladen sind. Oft ist ein erfahrener Fachanwalt im WEG Recht mit der Leitung der Eigentümerversammlung von der Hausverwaltung beauftragt worden. Im Rahmen der Eigentümerversammlung gibt es öfters Meinungsverschiedenheiten über die Beschlüsse der Eigentümergemeinschaft. Insbesondere der Wirtschaftsplan des abgelaufenen Jahres und die Verwendung der Instandhaltungsrücklage der Gemeinschaft für einzelne Renovierungsmaßnahmen lösen kontroverse Diskussionen aus, die von dem Anwalt WEG Recht als Vermittler geschlichtet werden können. Kommt es zu keiner Einigung, können einzelne Eigentümer auch den juristischen Weg bestreiten und lassen sich vom Fachanwalt vertreten. Bei Beanstandungen zum Wirtschaftsplan der Hausverwaltung prüft der Fachanwalt die beanstandeten Sachfragen und vertritt die Eigentümer gegenüber der Hausverwaltung.
Wie erlangt der Anwalt WEG Recht seine Qualifikation?
Nach dem abgeschlossenen Jurastudium entscheiden sich die jungen Juristen meist für eine bestimmte Fachrichtung, in der sie Spezialkenntnisse erwerben möchten. Das geschieht oft durch den Eintritt in eine größere Kanzlei oder einem Zusammenschluss von Rechtsanwälten zu einer Gemeinschaft nach BGB. Hier hat jeder Anwalt ein bestimmtes Rechtsgebiet, in dem er Fälle bearbeitet. Um die Qualifikation als Fachanwalt zu erhalten, muss ein Jurist eine größere Anzahl von Rechtsfällen in der Praxis selbstständig bearbeitet haben. Zusätzlich sind Fachlehrgänge nötig, bevor der Anwalt seine Qualifikation zum Fachanwalt beantragen kann.
Für die Ernennung zum Fachanwalt sieht die Fachanwaltsordnung (FAO) genaue Regeln vor.
Die regional zuständige Anwaltskammer prüft die von dem Juristen bearbeiteten Rechtsfälle und den Antrag auf Ernennung zum Anwalt WEG Recht. Danach erfolgt eine Vorladung vor den Ausschuss der Anwaltskammer zu einem Fachgespräch mit erfahrenen Juristen. Nach erfolgreicher Prüfung verleiht die Anwaltskammer den Titel zum Fachanwalt WEG Recht.