In einem demokratischen Rechtsstaat werden die unterschiedlichsten Lebensbereiche der Bürger und Bürgerinnen durch das Recht geregelt und gesteuert. Das Recht wird von Juristen in verschiedene Rechtsgebiete unterteilt. Es wird grundsätzlich zwischen öffentlichem Recht und Zivilrecht unterschieden. Die Unterscheidung in Rechtsgebiete ist nicht nur theoretisch, sondern auch in der Praxis von Bedeutung. Im Zivilrecht werden die Rechtsbeziehungen sowohl zwischen natürlichen Personen und juristischen Personen geregelt. Alle Beteiligten sind gleichrangige Rechtssubjekte, das bedeutet, sie haben gleiche Rechte und Pflichten. Der Begriff Privatrecht leitet sich vom lateinischen "privates" ab und bedeutet "nicht öffentlich", "für sich stehend". Es betrifft nicht nur den privaten Lebensbereich der Menschen, sondern es ist ein vom Staat geschaffenes Recht, das die Gemeinschaft ordnet und daher alle Bereiche des Lebens tangiert. Die wichtigste Grundlage ist das Bürgerliche Gesetzbuch. Es ist seit 1896 in Kraft und umfasst derzeit ca. 2 400 Paragrafen. Das Zivilrecht ist sehr vielfältig und gliedert sich in folgende Abschnitte:
Bürgerliches Recht mit Nebengesetzen: Allgemeiner Teil: Es werden die Fristen, die Verjährung, die Geschäftsfähigkeit und die Vertretung und die Vollmacht geregelt. Diese Bestimmung gelten für das gesamte Zivilrecht, außer es gelten in einem anderen Gesetz andere Vorschriften. Schuldrecht: In diesem Abschnitt werden die Schuldverhältnisse geregelt und die wichtigsten Vertragstypen (Kaufvertrag, Miet- und Pachtvertrag, Schenkung, Tausch, Werkvertrag und Dienstvertrag) geregelt. Sachenrecht: Es werden die Rechtsbeziehungen, die durch bewegliche und unbewegliche Sachen entstehen, geregelt. Familienrecht:
Das Familienrecht enthält alle Vorschriften zum Eingehen von Ehen und Lebenspartnerschaften und deren Auflösung. Es sind auch Bestimmungen über eheähnliche Verhältnisse und das Verlöbnis enthalten. Ebenso wird die Abstammung, die Unterhaltspflicht, die Rechte zwischen Kindern und Eltern und die Adoption geregelt. Erbrecht: Das Erbrecht ist ein Grundrecht und enthält alle Bestimmungen zum Übergang von Pflichten und Rechten eines Verstorbenen auf eine oder mehrere andere Personen. Handels- und Gesellschaftsrecht: Das Handels- und Gesellschaftsrecht regelt die Rechtsbeziehungen zwischen Kaufleuten und allen möglichen Gesellschaftsformen. (Gesellschaft bürgerlichen Rechts (GbR) Offene Handelsgesellschaft (OHG) Kommanditgesellschaft (KG) Aktiengesellschaft (AG) Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH))
Arbeitsrecht: Es werden die Rechtsverhältnisse zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geregelt. Die Grundlage dafür ist der Arbeitsvertrag. Kommt es zu Streitigkeiten im Arbeitsleben, entscheiden Arbeitsgerichte. Bestimmungen zum Arbeitsrecht finden sich auch im öffentlichen Recht.Internationales Privatrecht: Das internationale Privatrecht (IPR) regelt, welches Recht anzuwenden ist, wenn Rechtsordnungen von unterschiedlichen Staaten aufeinander treffen. In Europa wird die Trennung zwischen öffentlichem und privaten Recht streng eingehalten. Das zeigt sich besonders bei den Zuständigkeiten der Gerichte. Privatrechtliche Streitigkeiten werden durch Zivil- und Arbeitsgerichte entschieden. Öffentlich-rechtliche Konflikte werden bei den Verfassungs- und Verwaltungsgerichten und bei den Finanz- und Sozialgerichten entschieden.
Wenn Sie weitere Informationen zum Zivilrecht wünschen, gehen Sie auf Seiten wie beispielsweise von der Rechtsanwaltskanzlei Craul & Mai.
